Apple kämpft, die Mitarbeiter wieder ins Büro zu holen. Dienstag und Donnerstag sind jetzt Pflichtbürotage. Ein weiterer muss noch hinzugewählt werden. Bei anderen Unternehmen wird die Büropflicht komplett aufgehoben, wer von zuhause arbeiten möchte, tut das. Beides bringt mit Sicherheit auf Dauer Ärger.
Wir haben es anders gemacht, wir haben die Mitarbeiter eines mittelständischen Unternehmens einfach mal gefragt. Ein von mir moderiertes Projektteam „Unser Büro der Zukunft“ hat einen Fragenkatalog entwickelt und die Interviews durchgeführt. Das Ergebnis: „Mobiles Arbeiten hat erstaunlich schnell und überraschend gut geklappt, aber für die Zukunft braucht es einen klar definierten Rahmen – und Transparenz. Wer ist wann vor Ort und wer nicht?“
Die Vorstände haben anschließend festgelegt, dass es für jeden Mitarbeiter eine verpflichtende Präsenszeit von zwei Tagen in der Woche gibt. Den Befragten war es wichtig, den persönlichen Kontakt zu Kollegen nicht zu verlieren. Jeder muss sicherstellen, im Bedarfsfall innerhalb von zwei Stunden im Büro sein zu können. Die Richtlinie für Mobiles Arbeiten, die es während der Pandemie bereits gab, wurde angepasst (Verhaltensregeln, Datensicherheit, kein Rechtsanspruch).
Das Unternehmen drückt sich nicht vor einer Entscheidung. Denn alle selber wählen zu lassen, führt irgendwann zu mehr oder weniger Chaos – und zu einer schlechten Stimmung: „Der ist nie da, was macht der eigentlich in seiner Arbeitszeit?“.
Nun legen die Führungskräfte gemeinsam mit Ihrem Team fest, für was ihre Abteilung konkret handhaben wird. Das wird dann intern für alle offengelegt, so dass jeder weiß, wie die Erreichbarkeit in jeder Abteilung sichergestellt wird. Transparenz schafft bei solch einem freieren Arbeitsmodell Vertrauen!
Es gab in den Abteilungen während der Pandemie unterschiedliche Varianten: Entweder war das gesamte Team zeitweise gemeinsam vor Ort präsent, oder Zweierteams waren im Büro anwesend oder es war flexibel mindestens einer im Büro direkt erreichbar. Es gab auch Lösungen, mittags ins Homeoffice oder von dort ins Büro zu wechseln. Manche Mitarbeiter, die das Homeoffice nicht nutzen können, waren durchgehend im Büro anwesend.
Das Fazit:
- Es gibt keine schlechte Stimmung aufgrund restriktiver, der Zeit nicht mehr angemessener Vorgaben.
- Die Befragung an sich hat das Gemeinschaftsgefühl gestärkt: „Ich werde gefragt und vor allem auch gehört, denn daraus folgt etwas!“
- Es hat den Vorstand gestärkt, während des Lockdowns schnell alles richtig gemacht zu haben.