30. März 2021
Allgemein Gelesenes

Haftnotiz und Firmenkultur

„Auf dem Namensschild auf ihrem Tisch stand `Direktorin des ersten Eindrucks´“. Das ist die erste tolle Idee, die ich mal rausgepickt habe. Es geht um die Empfangsdame in John Strelecky´s Buch „The Big Five for Life – Was wirklich zählt im Leben“. Als Roman verfasst und vom Stil her schon typisch amerikanisch. Macht aber nichts.

Vielleicht passt es gerade jetzt, sich über die „Big Five“ des eigenen Lebens Gedanken zu machen, die fünf Dinge, die wir tun, sehen oder erleben möchten, bevor wir letztendlich die Welt verlassen. Vielleicht ist jetzt eine gute Zeit, nach einer Antwort zu suchen, wer wir in diesem Leben denn sein möchten. Die Sekretärin oder lieber die Direktorin des ersten Eindrucks?

Das Buch liefert viele spannende, auch ganz pragmatische, ökonomische Anregungen. Meine Nummer Zwei ist die Formel K + A < O

K steht für Kosten, aufgrund derer die meisten Entscheidungen schnell getroffen werden. „Zu teuer, machen wir nicht!“. Dann geht der Blick noch zum Aufwand, der erforderlich ist. Und das war es dann endgültig, viel zu viel Aufwand: Ende, Schluss, Aus! Nur spielen doch die Kosten und der Aufwand letztendlich keine Rolle, wenn der Output größer ist als beides zusammen. K + A alleine ist keine Formel, das ist nicht zu Ende gedacht. Auf das O kommt es an!

Und meine dritte Wahl: „Ein besonderer Teil von seiner Führungskultur hatte mit diesen Thomas-Derale-Haftnotizen zu tun. … Er schrieb seine Einfälle und Kommentare und Ideen gern gleich auf und heftete sie dann direkt auf die entsprechenden Unterlagen. Aber eines Tages hatte er, weil er es witzig fand, einen Dilbert-Comic auf einen Notizzettel kopiert und ihn an den Computerbildschirm einer Mitarbeiterin geheftet. Unter den Comic hatte er geschrieben: ´Danke, dass Sie uns davor bewahren, an diesen Punkt zu kommen.´ Die junge Frau hatte eine sehr effektive Lösung für ein IT-Problem entwickelt. Sie reagierte sehr erfreut auf die Notiz, dass Thomas daraufhin auch ein paar anderen Leuten Nachrichten hinterließ … Für Thomas war es einfach ein weiterer Weg, eine Beziehung zu seinen Leuten aufzubauen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Notizen zu einem festen Bestandteil der Firmenkultur.“

So einfach können Führungskräfte die Unternehmenskultur mit entwickeln. Natürlich, wenn man es will und die Haltung stimmt.

Wenn Sie gerne noch mehr Ideen hätten, zum Bespiel die der „Mach-mich-besser-Sitzungen“, dann finden sie die in diesem erfrischenden Buch.