21. August 2020
Allgemein Gelebtes

Unternehmer in Coronazeiten

2011 war ich von Ernst Prost in der Talkshow von Anne Will so beeindruckt, dass ich ihm einen Dankesbrief schrieb. Es kam schnell die persönliche Antwort von dem Geschäftsführer von Liqui Moly, einem Hersteller von Schmiermitteln und Ölen mit 1.000 Mitarbeitern.

Letzte Woche hörte ich ihn im „impulse-Podcast“ erneut. Da war sie wieder, meine Begeisterung für diesen Unternehmer. Auf meine spontane Mail kam nach 11 Minuten eine Antwort, bezugnehmend auf meine Website. Kein Wunder, dass dieser Mann auf seine besondere persönliche Art so erfolgreich ist.

Und was hat er im Interview mit Dr. Nikolaus Förster gesagt? Er ist sehr früh in die Offensive und nicht wie die Wettbewerber in Deckung gegangen. Diese einmalige Chance anzugreifen, hat er erfolgreich genutzt.

Das in einer Branche, die stark betroffen ist. Die Wettbewerber stellten die Aktivitäten ein, ließen die Kunden mit ihrem Problem alleine. Liqui Moly hingegen zeigte den Werkstätten, wir sind für euch da, wir gehen nicht in Kurzarbeit.

Ernst Prost: „Die Krise ist zu groß, um sie nutzlos verstreichen zu lassen. Wir haben einfach das, was wir immer tun, noch besser, noch härter gemacht.“

So hat Liqui Moly im 1. Halbjahr 36 Leute eingestellt und 18 Mio. mehr für Werbung ausgegeben. In den letzten drei Jahren hatte das Unternehmen jährlich 50 Mio. Gewinn gemacht. Das Geld war noch da, die Kriegskasse gefüllt.

Für Ernst Prost gilt, es geht bei uns niemand an die Budgets und nicht an die Leute. Der Gewinn ist die einzige flexible Größe. Bis jetzt liegt der Ertrag für dieses Jahr halt nur bei 3,6 Millionen. Prost: „Wir zahlen ein auf die Zukunft. Das hilft uns, die Jahrzehnte zu überstehen.“

Ernst Prost geht als Unternehmer mit gutem Geist, Vertrauen, Mut und Optimismus voran. „Meine Leute sehen mich kämpfen. Kunden, die über 30 Jahre bei den Wettbewerbern waren, sind jetzt bei uns.“

Und dann gibt es Politiker, die vorschlagen, das Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern. Nach zwei Jahren Nichtstun ist ein Unternehmen mausetot. Gehirntot, da bist du raus aus allem.

Und dann sagt der Vertriebsmitarbeiter nach zwei Jahren zum Kunden: „So, hier bin ich wieder, jetzt können wir weitermachen wie gehabt.“ Absurd!