22. Dezember 2019
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Zuversicht

Wir reden viel über Ziele, meist über die, die wir dann nicht erreichen, wir vertrauen auf Prognosen, von denen die meisten nicht eintreffen. Immer mehr Menschen haben das Gefühl, immer weniger Einfluss, weniger Kontrolle über ihr Leben zu haben. Und immer weniger engagieren sich mit Leidenschaft für ihre eigenen Belange und die der anderen. „Fridays for Future“ ist die mutmachende Ausnahme. Da bringt das Buch von Ulrich Schnabel etwas fast verloren Geglaubtes wieder in den Fokus: „Zuversicht – Die Kraft der inneren Freiheit und warum sie heute wichtiger ist denn je“.

„Zuversicht heißt also nicht, illusionäre Hoffnungen zu hegen, sondern eine klaren Blick für den Ernst der Lage zu behalten; zugleich heißt Zuversicht aber auch, sich nicht lähmen zu lassen, sondern die Spielräume zu nutzen, die sich auftun – und seien sie noch so klein.“

Wer solche Spielräume in Extremsituationen gesehen, gesucht, genutzt hat, zeigen die realen Beispiele:

  • Stephen Hawking, dem aufgrund seiner ALS-Erkrankung mehr und mehr die äußere Bewegungsfähigkeit genommen wurde.
  • Yacouba Sawadogo, der ganz alleine einen Wald in der Wüste pflanzte.
  • Juliane Koepcke, die mit 17 als Einzige einen Flugzeugabsturz im Regenwald überlebte, sich 11 Tage mit einem Kreuzbandriss durch den Dschungel kämpfte.
  • Ali Mahlodji, 1981 in Teheran geboren, der sich über 70 mal bei seinem Traumunternehmen Sun Microsystems beworben hat, später sein eigenes Unternehmen gründete und heute als chief storyteller jungen Menschen Mut macht.

Für Viktor Frankl, den die Zeit im KZ zwar gezeichnet, aber nicht gebrochen hat, bestand der Sinn nicht darin, was wir vom Leben zu erwarten haben, sondern darin, wie wir auf die Herausforderung des Lebens antworten. „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht.“ (Václav Havel)

Die meisten der täglichen Herausforderungen, wie die Digitalisierung, sind damit verglichen Peanuts. Wo bleibt unsere unternehmerische Zuversicht? Die heutige Zukunftshoffnung richtet sich allerdings weniger an materiellen Werten aus. Im Fokus stehen: Zeitwohlstand, seelischer Reichtum, eine faszinierende Umwelt und die Zuversicht der Mitmenschlichkeit.

Und zum Abschluss noch Konfuzius: „Es ist besser, ein kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen.“

Besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch in ein zuversichtliches 2020.